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Initiative "Toiletten für alle"

Öffentliche Toiletten sind in der heutigen Zeit selbstverständlich - genau wie Wickeltische für Babys. Auch Behinderten-WCs findet man an vielen Orten in Deutschland.

 

Doch für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen sind normale Behinderten-Toiletten oft ungeeignet.

 

Die Stiftung Leben pur setzt sich dafür ein, dass es bundesweit an allen öffentlichen Orten "Toiletten für alle" gibt. Ohne geeignete Sanitäranlagen können Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen nicht am öffentlichen Leben teilhaben.

Menschen mit Behinderung planen Ausflüge mit Familie und Freunden, fahren in andere Städte, erledigen Behördengänge. Wenn es unterwegs keine geeignete Toilette für sie gibt, muss improvisiert werden: Zum Wechseln der Inkontinenzeinlage (Windel für Erwachsene) müssen die Betroffenen von ihren Begleitern auf den Boden einer öffentlichen Toilette gelegt werden. Für die Begleitperson ist das häufig sehr mühsam und belastend für den Rücken. Zudem stellt dies für alle Beteiligten eine unangenehme und unhygienische Situation dar: Die Böden sind häufig nicht sauber, dadurch können die Betroffenen leicht krank werden. Oft müssen zwei bis drei Personen helfen und es gibt kaum Platz.

 

Die Folge: Niemand will unter diesen menschenunwürdigen Umständen eine öffentliche Toilette benutzen.

 

Das Projekt "Toiletten für alle" ist die Lösung

 

Seit 2009 gilt in Deutschland die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung. Dieses Gesetz fordert, dass die Betroffenen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können - egal wie schwer ihre Behinderung ist. Deutschland hat sich damit verpflichtet, bestehende Gesetze dahingehend anzupassen, dass Menschen mit Behinderung die gleichen Rechte in Bildung, Arbeit und kulturellem Leben erhalten wie Menschen ohne Behinderung. Über den verbreiteten Integrationsgedanken hinaus fordert die Konvention die soziale Inklusion: Jede Person muss in vollem Umfang an der Gesellschaft teilhaben und dabei Unabhängigkeit und Autonomie wahren können.

 

"Toiletten für alle" sind eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass allen Menschen diese Rechte zuteilwerden und sie akitv gesellschaftliche Teilhabe leben können.

 

In einer "Toilette für alle" finden Menschen mit schweren Behinderungen alles, was sie für ihre persönliche Hygiene brauchen. Die Toilettenräume sind groß genug, es gibt eine Liege und einen Personen-Lifter. Der Lifter befördert rückenschonend Kinder, Jugendliche und Erwachsene sicher vom Rollstuhl auf das WC oder die Liege. Dort liegen sie bequem, während die Begleitperson die Inkontinenzeinlage wechselt.

Die Toilette für alle ist ein "Raum für den Wechsel".

 

Die Stiftung Leben pur setzt sich bundesweit dafür ein, dass an allen öffentlichen Orten "Toiletten für alle" entstehen. Ohne geeignete Toilette können Menschen mit Komplexer Behinderung nicht am öffentlichen Leben teilnehmen. Der Zugang zu angemessenen Sanitäranlagen ist ein Menschenrecht!